l'atelier BRUT.
Weinblog.
l'atelier BRUT.
Weinblog.
Kaltern, Südtirol – steile Hänge bis 40 %, 350 m ü.d.M.
Die Böden hier sind tiefgründige Schwemmlagen, durchzogen von Porphyr und Sand-Lehm.
Der Porphyr speichert die Wärme und verleiht Würze und Struktur, während der lehmig-sandige Anteil Saftigkeit und eine kühle Ader mitbringt. Dazu weht ständig die Ora vom Gardasee durch die Reben – sie hält die Trauben frisch und sorgt für Klarheit.
100 % Lagrein. Eine der ältesten autochthonen Rebsorten Südtirols – dunkel, kräftig und voll im Körper, dabei überraschend geschmeidig.
Für mich hat Lagrein manchmal etwas von Syrah: diese Kombination aus Saftigkeit, Würze und feiner Eleganz.
Im Glas spüre ich sofort die dunkle Frucht – Waldbeeren, dicht und saftig –, dazu kommt eine feine Würze und dieser Hauch von Waldboden und Laub.
Am Gaumen wirken die Tannine erstaunlich weich, fast seidig, sie geben Halt, ohne sich in den Vordergrund zu drängen. Für mich ist es genau diese Saftigkeit und Frische, die den Wein so lebendig machen. Man merkt richtig, wie die Höhenlage ihm Leichtigkeit schenkt und den kräftigen Körper in Balance hält.
Beim Weingut Nicolussi-Leck in Kaltern wachsen die Reben an steilen Hängen mit Blick auf den Kalterer See. Alte Hofmauern treffen hier auf modernen Kellerbau, und die Weine tragen oft Namen, die nach Menschen klingen – so wird jeder Wein zu einem kleinen Stück Familiengeschichte. Der „Sepp“ zum Beispiel ist nach dem Grossvater Josef Nicolussi-Leck benannt und erzählt damit seine ganz eigene Geschichte.
Für die Herstellung des Sepp, werden die Trauben von Hand gelesen, schonend entrappt und im Edelstahltank vergoren. Danach darf der Wein Zeit bekommen – 12 Monate in Barriques (20 % neu, 80 % gebraucht) und weitere 9 Monate im großen Holzfass. So entsteht ein Lagrein mit Tiefe und Struktur, der trotzdem lebendig bleibt.
Dank seiner Kraft und gleichzeitiger Frische gefällt mir der Sepp besonders zu:
Gärung | Edelstahltank |
Lagerung | 12 Monate Barrique (20 % neu), 9 Monate Grossfass |
Aromen | Waldbeeren, Würze, Waldboden/Laubnote |
Restsüsse | trocken |
Alkohol | 13.5% |
Weiters | Lagerfähig, elegant-saftiger Trinkfluss |
Für mich ist dieser Lagrein ein echtes Highlight zu einer Grillade. Ich war extra auf Wein-Shoppingtour für den Grillabend bei meinem Bruder und hatte mir einen Wein vorgestellt, der weich, vollmundig, saftig und gleichzeitig frisch ist – genau das habe ich im „Sepp“ gefunden.
Was ich an Südtiroler Rotweinen sowieso besonders cool finde: Selbst schwerere Sorten werden durch die Höhenlage zuverlässig und toll ausbalanciert, und genau das macht sie für mich so spannend. – Und der Sepp ist hierfür ein echt tolles Beispiel.
Cheers und bis zum nächsten Mal
l’atelier BRUT.